Am Tag der Pflege stellt die AWO ihre Forderungen an eine neue Landesregierung vor
Was passiert, wenn nichts passiert? „Dann haben wir bald keine Auszubildenden und keine Lehrkräfte mehr an den Pflegeschulen und unseren Seniorenzentren bricht der Nachwuchs weg“, sagt Elke Hammer-Kunze, stellvertretende Geschäftsführerin des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen. Anlässlich des „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai macht die AWO auf das Problem aufmerksam. Insgesamt ist die AWO Träger von fast 60 Seniorenzentren und – wie alle Anbieter stationärer und ambulanter Pflege - dringend auf Arbeitskräfte angewiesen. „Wir erwarten von der neuen Landesregierung, dass sie nun wichtige Weichen stellt und das Thema ganz oben auf der Agenda verortet.“
Der massive Personalmangel betreffe den gesamten Pflegesektor und spitze sich weiter zu. Der Arbeitsmarkt sei aber leergefegt. „Wir setzen auf die Ausbildung von Nachwuchs, um Personal zu gewinnen. Es muss aber alles dafür getan werden, um die Anzahl der aktuellen Pflegeausbildungsplätze zumindest zu halten und um weitere Ausbildungsplätze für Pflegefachassistenzen zu schaffen. Hierzu werden dringend Lehrkräfte benötigt“, so Elke Hammer-Kunze.
Um vermehrt Lehrkräfte für die Pflegeschulen zu gewinnen, fordert die AWO, Anreize für pflegenahe Studiengänge zu schaffen, etwa durch Stipendien oder durch Ausbildungsvergütungen für Pflegestudierende. „Wichtig ist, dass alle Maßnahmen durch Steuermittel finanziert werden und dürfen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht finanziell belasten.“
Neben der Digitalisierung der Pflege(Ausbildung) positioniert sich die AWO im Vorfeld der Landtagswahl unter anderem zum Klimaschutz. Um entsprechende Maßnahmen in den Seniorenzentren umzusetzen, seien in der Regel hohe Investitionen notwendig – bei den bislang anerkennungsfähigen Baukosten blieben energetische Sanierung oder energetischem Bauen aber bisher unberücksichtigt. „Das muss sich ändern, damit z.B. die Dächer von Pflegeeinrichtungen konsequent mit Photovoltaikanlagen versehen werden“, so Elke Hammer-Kunze. Darüber hinaus fehle der Anreiz, weitere klimafreundliche Initiativen umzusetzen.
Die vollständigen Positionen der AWO NRW finden Sie unter www.awo-nrw.de/node/38648.